Presse: »UNGER-UNS kehrt mit Knüller zurück«

Menschen im Bergischen

Unger-Uns meldet sich mit Knüller zurück

Intimkonzert In den vergangenen Jahren war es stiller geworden um die Initiative von „Unger-Uns“, die bereits Musiker wie Klaus Lage, Purple Schulz oder Pe Werner zu ganz intimen Konzerten in die Alte Kirche (Kultursaal) von Heidkamp geholt hatte. Doch jetzt meldet sich die Initiative um den Refrather Thomas Mersch, die den Kultursaal regelmäßig in einen familiären Club verwandelte zurück.

Mit einem Knüller: Der dreifache Gewinner des Eurovision Song Contest, Johnny Logan aus Irland, kommt für zwei Konzerte am 22. und 23. März 2019 von der grünen Insel nach Bergisch Gladbach-Heidkamp, um sich dort auf ein außergewöhnliches musikalisches Experiment einzulassen.

Denn wie bei früheren Auflagen von „Unger-Uns“ wird Wolf Simon, der in den vergangenen Jahren Schlagzeuger der Höhner war und davor mit Künstlern wie Howard Carpendale, Udo Lindenberg und Wolfgang Petry getourt ist, wieder eine Band von Profi-Musikern zusammenstellen, die sich vor den Konzerten voraussichtlich maximal für eine Durchlaufprobe treffen werden, um dann die im Vorfeld untereinander abgestimmten Songs auf die Bühne zu bringen, die sie selbst gerne hören.

„Natürlich ist immer das eine oder andere eigene Stück der Musiker dabei, aber den besonderen Reiz der Konzerte macht diese session-artige Atmosphäre aus, die auch den Musikern Spaß macht“, sagt Thomas Mersch, der beruflich in Köln eine Agentur betreibt und als Musikfreund die „Unger-Uns“-Idee vor einigen Jahren initiiert hat. 

Dass sich der besondere Reiz, den das „Unger-Uns“-Konzept nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Musiker hat, mittlerweile offenbar auch international herumgesprochen hat, freut ihn besonders. „Das ist der Wahnsinn!“,meldete er, als Logan zugesagt hatte. Der Ire und Wolf Simon kennen sich bereits seit Jahrzehnten, sind sich immer wieder bei diversen Fernsehaufzeichnungen über den Weg gelaufen, berichtet er. „Als die beiden dann im Frühjahr 2017 nach einer solchen Fernsehaufzeichnung im gleichen Flieger von Gran Canaria nach Dublin saßen, erzählte Wolf von den »Unger-Uns«-Projekten.“

Schon damals habe Logan wohl einen interessierten Eindruck gemacht. „Und wir waren schnell infiziert von der Idee, einfach mal noch etwas größer zu denken“, sagt Mersch lächelnd. Seinen familiären Charakter soll das Konzertformat, bei dem der rote Teppich traditionell für die Besucher ausgerollt wird, deshalb aber nicht verlieren. „Es wird in jedem Fall wieder so nah und familiär wie sonst“, sagt Mersch, „deshalb ist ein Großteil der Karten auch schon weg.“

 

GUIDO WAGNER 

 

 

Auch der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet in seiner heutigen Ausgabe für den Rheinisch-Bergischen Kreis von unseren Konzerten am 22. und 23. März 2019 in Bergisch Gladbach-Heidkamp.

Und das UNGER-UNS-Team sagt Danke an Guido Wagner, der den Artikel geschrieben hat und der uns, wie immer, bestens gefällt,

Wolf Simon in die Geschäftsleitung der sem4u?

Der Jahresrückblick des Kölner Stadt-Anzeigers hingegen lässt uns verwundert schmunzelnd das Jahr ausklingen… Der Untertitel des Bildes sagt: »Thomas Mersch (M.) wird Schlagzeuger der Höhner.«

Bedeutet das, dass Wolf Simon in die Geschäftsleitung der sem4u GmbH wechselt? Wir wagen mal den Tipp, das Letzteres wesentlich besser funktionieren würde, als Thomas an die Sticks zu lassen…

In diesem Sinne: kommt gut ins Jahr 2016!

Menschen 2015

Kölner Stadt-Anzeiger – Rhein-Berg: Menschen 2015

da trauen wir unseren Augen nicht. Am letzten Tag des Jahres stellt der Kölner Stadt-Anzeiger die Menschen 2015 aus dem Rheinisch Bergischen Kreis vor, und dann lesen wir dort »Thomas Mersch« im Zusammenhang mit den von uns allen bei der sem4u initierten UNGER-UNS Events. Dann scheinen wir ja durchaus etwas richtig gemacht zu haben und sagen von Herzen: DANKE.

von Thomas Mersch

Stark wie das Kribbeln im Bauch

RHEIN-BERG

Starkwie das „Kribbeln imBauch“

PeWerner und Musikerkollegen machten „Unger uns“-Konzert in Alter Kirche zumErlebnis

VON GUIDO WAGNER

HEIDKAMP. Bei „normalen“ Konzerten sind die Musiker auf der Bühne und Fans im Saal, bei den „Unger uns“-Konzerten in der Alten Kirche von Heidkamp sind die Grenzen fließend. So ließ Sänger und Gitarrist Riccardo Doppio keinen Zweifel daran, dass die Künstlerin, die er auf die Bühne holte, für ihn zu den ganz Großen zählt: „Die Grande Dame der deutschsprachigen Musik: PeWerner.“ Dabei war die Sängerin, Kabarettistin und Songwriterin, die immer noch viel zu oft allein mit ihrem Song „Kribbeln im Bauch“ in Verbindung gebracht wird, nicht die einzige, die auf der Bühne Beeindruckendes ablieferte. Auch der seit seinem achten Lebensjahr im Ruhrgebiet lebende gebürtige Sarde Doppio, der frühere „Purple Schulz“-Gitarrist Stephan Scheuss sowie der Multiinstrumentalist Dino Soldo, der sonst mit Leonard Cohen oder Lionel Richie zusammenarbeitet, gaben dem Abend, an dem jeder Künstler seine Lieblingssongs mit einbringen darf, ein besonderes Profil. „Dass ich mal den Sprung von Köln nach Bergisch Gladbach schaffen würde . . .“, begrüßte Pe Werner ihr Publikum augenzwinkernd, um dann auf Doppios    „Cuore di Gitano“ ein emanzipiertes „Ich will mein Geld zurück“ zu erwidern. Ob Beatles-Klassiker „Can’t buy me love“, Elvis Costellos „Peace, Love and Understanding“ oder der von Stephan Scheuss aus eigener Feder „eingeschmuggelte“ Song „Wie wär das?“ – die Musiker spielten sich die Bälle zu und sprühten dabei vor Spielfreude. 

Zusammengebracht hatte die sieben Profimusiker diesmal Bassist Marius Goldhammer. Der sonst als musikalischer Leiter aktive Schlagzeuger Wolf Simon hatte seit seinem Einstieg bei den Höhnern nicht mehr die Zeit dazu gefunden, saß aber natürlich am Abend ebenso hinter seinen Drums, wie Christian Frentzen die Tasteninstrumente der allein für diesen einen Abend zusammengestellten Band spielte. Immer wieder wechselten sich die sieben Musiker in solistischen Abstechern ab, die dem Konzert immer wieder den Charme einer ausgelassenen Session verliehen und die Zuhörer spüren ließen, hautnah dabei zu sein. Dabei wird bisweilen der gesamte Saal zur Bühne, singt Pe Werner vom Mischpult aus mit oder eilt Tontechniker Pit Lenz mit seiner Blues-Harp vom Mischpult auf die Bühne, um sich dort solistisch mit Dino Soldo zu messen. Das exquisite Konzert-Konzept, das „Unger uns“-Initiator Thomas Mersch mit zahlreichen Unterstützern („Möglichmachern“) seit 2012 immer wieder auf die Heidkamper Bühne bringt, scheint sich auch in der näheren Umgebung herumgesprochen zu haben. Nachdem die Zuschauer für die intimen Konzerte anfangs vor allem von weither angereist waren, finden mittlerweile auch immer mehr Einheimische den Weg in die für „Unger uns“ eindrucksvoll zum Musikclub ausstaffierte Alte Kirche. Diesmal war Mersch besonders entspannt: „Wir sind ausverkauft – vielen Dank“. Unger uns ist angekommen. Natürlich durfte am Samstagabend Werners eigener Lieblingssong „Ride Like The Wind“ ebenso wenig fehlen wie ihr „Kribbeln im Bauch“, das sie als zweite Zugabe servierte:

„So ein Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst…“ So wie den in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Abend in Heidkamps Alter Kirche.

Pe Werner UNGER-UNS

Pe Werner, Marius Goldhammer und Thomas Mersch haben sich zum Gespräch mit der Presse in Köln-Lindenthal, im »Erpel & Co« getroffen…

„Es kribbelt wieder …“ ist das Konzert überschrieben, bei dem die Sängerin und Songwriterin Pe Werner am 19. Dezember in Heidkamp mit einer allein für diesen Abend zusammengestellten Band auftritt. Guido Wagner sprach mit der Musikerin, dem musikalischen Leiter Marius Goldhammer und dem Organisator der „Unger-Uns“-Konzerte Thomas Mersch.

Vor 25 Jahren kam die erste Platte von Pe Werner heraus. Heute stehen Sie mit Konzerten, Theater und Kabarett auf der Bühne, haben ein eigenes Weihnachtsprogramm und kommen kurz vorm Fest noch zu einem Konzert in ganz intimem Rahmen nach Bergisch Gladbach. Noch nicht genug für dieses Jahr?

Werner: Klar, ist schon ein bisschen verrückt, aber mir ist immer so schnell langweilig. Ich finde es sehr erfrischend, wenn ich verschiedene Sachen parallel machen kann, mal alleine auftreten, mal mit Streichern, mal mit Orchester, mal mit Bigband. Und auf „Unger-Uns“ freu ich mich besonders.

Was macht den Reiz aus?

Werner: Die Ansage von Marius war, ich dürfe Songs singen, die ich schon immer mal singen wollte, aber noch nie live gesungen habe. Das ist natürlich toll.

Welcher Song stand nach dieser Einladung gleich fest?

Werner: „Ride Like The Wind“ von Christopher Cross. Dieses „Da da da dabb“. Ich denk, da wird die Hütte brennen.

Mersch: Das ist ja das, was unsere „Unger-Uns“-Konzerte ausmacht: Dass die Künstler auf der Bühne wirklich Bock drauf haben. Schlagzeuger Wolf Simon hat letztes Mal das Konzert gefilmt und nachher selbst gestaunt: „Hör mal, wir haben ja die ganze Zeit auf der Bühne gelacht.“

Frau Werner, waren Sie schon mal in Bergisch Gladbach?

Werner: Aufgetreten bin ich da noch nie. Aber ich hab da schon mal irgendwo gegessen, sehr teuer.

Als Thomas Mersch das nächste „Unger-Uns“-Konzert ankündigte, sagte er nur: „Die Heldin unserer Jugend“ und „Kribbeln im Bauch“. Das reichte, und alles war klar. Ist so ein Hit eine Last, wenn man ihn immer wieder spielen muss?

Werner: Nein, ich empfinde das als Geschenk. Blöd wäre es nur, wenn du allein darauf reduziert würdest. Und ich hab ja noch Glück gehabt, dass es ein gutes Lied ist. (grinst) Es hätte ja auch „Hossa, Hossa“ sein können . . .

Das heißt, Sie haben anfangs gar nicht erwartet, dass der Song so beliebt wird?

Werner: Nein, das war ganz verrückt: Das Lied habe ich damals in einer Dreiviertelstunde geschrieben, und es wollte zuerst niemand spielen. Das war die zweite Single, und alle haben gesagt: Wie, ein Sechs-Achtel-Takt? Ein Radio-Redakteur meinte sogar, das wäre „Phil Collins für Arme“. Aber dann haben sich die Radiozuhörer das Lied immer wieder gewünscht, und die Sender mussten es einfach spielen. Das am meisten missverstandene Lied ist es trotzdem immer geblieben . . .

Inwiefern?

Werner: Viele Menschen hören nur das „Kribbeln im Bauch“ und meinen, das Lied handele vom Verliebtsein. Tatsächlich geht es aber ja darum, dass dieses Gefühl nicht mehr da ist.

Musikerin, Kabarettistin, Schauspielerin – auf die Frage, wo Sie sich selbst einordnen, haben Sie mal gesagt, Sie passten in keine Schublade . . .

Werner: . . . richtig, ich bin eher eine Kommode. Es ist schön, sich Dinge auszudenken und auf die Bühne zu bringen, ohne dass jemand sagt, es muss mehr grün oder blau sein.

Goldhammer: Es gibt aber auch nicht so viele Künstler, die so vielseitig sind wie du.

Werner: Vielseitig zu sein, ist aber manchmal gar nicht so gut.

Warum?

Werner: Weil Vielseitigkeit nicht so gut zu vermarkten ist. Wenn du zwei Takte von „Pur“ hörst, weiß du, das ist „Pur“. Bei mir funktioniert das nicht so einfach. Manche Leute, die in ein Konzert kommen, wundern sich sogar, was noch alles von mir ist, was sie bis dahin nur aus dem Radio kannten.

Aus welcher Schublade von Pe Werner wird man bei diesem Konzert in Gladbach etwas zu hören bekommen?

Werner: Ich glaube, ich mache jede mal auf und hole was raus. Und wenn ich – wie ich gehört habe – auch die Lizenz zum Sprechen auf der Bühne habe, dann erzähle ich was dazu. Das mache ich sehr gerne, einfach mal so aus dem Nähkästchen.

Wie kam der Kontakt zu den anderen Musikern zustande?

Goldhammer: Ich habe eigentlich mit allen schon mal auf der Bühne gestanden. Bisher hat Wolf Simon die Bands ja stets zusammengestellt. Da er jetzt als Schlagzeuger bei den Höhnern sehr eingebunden ist, hab ich den Job übernommen. So habe ich zuerst Kollegen angerufen, die ohnehin schon mal dabei waren. Neu ist Stephan Scheuss an der Gitarre, ein langjähriger Freund und Kollege. Special Guest ist Dino Soldo aus Los Angeles, ein Multi-Instrumentalist, der seit Jahren eng an der Seite von Lionel Richie und Leonard Cohen arbeitet.

Der Name Riccardo Doppio steht auch noch mit auf dem Plakat.

Goldhammer: Er ist ein sehr guter Songschreiber. Bei vielen seiner Stücke denkt man, das ist ein Eros Ramazotti, und dann ist es doch von ihm … und er ist ein großer Pe-Werner-Fan.

Werner: Echt? (lacht)

Goldhammer: Ja, da werden wir sehen, dass wir ein paar schöne Duette hinbekommen. Er ist ein extrem lustiger und angenehmer Mensch. Ein Italiener aus dem Ruhrgebiet.

Mersch: Das wird eine spannende Begegnung und wahrscheinlich das erste Mal, dass wir fünf Stunden Musik auf der Bühne haben, weil wir sonst nicht alles unterbekommen.

Heißt das, die Set-List steht schon?

Goldhammer: Ja, und es stehen sowohl eigene Songs der Künstler als auch ihre Lieblingssongs von Kollegen drauf.Werner: Wie wir das auf die Bühne bringen, werden wir sicher noch in der Probe entwickeln. Es wird in jedem Fall ein Unikat werden, für den einen besonderen Abend. Wir werden ein kleines Juwel schleifen.

– Quelle: https://www.rundschau-online.de/23309910 ©2018

Online-Artikel BLZ

Online Kölner Stadt-Anzeiger

Roter Teppich und eine perfekte Zusammenfassung

Guido Wagner hat uns für die Bergischen Landeszeitung bzw. Kölnische Rundschau und den Kölner Stadtanzeiger rund um das UNGER-UNS Konzert »Stein trifft Seele – tanzbar« begleitet und unsere Arbeit wunderbar dokumentiert. Wir sagen Danke und haben die Artikel für Euch hier eingefügt und unten verlinkt.

Bergisch Gladbach – Der Berufsverkehr rauscht über den Lerbacher Weg. In der Alten Kirche ist er kaum zu hören, so dick sind die Mauern des früheren Gotteshauses, das seit dem Neubau der Kirche auf der anderen Straßenseite Ende der 1950er Jahre als Pfarrsaal genutzt wird. Frank Lohmar und seine Mitarbeiter von „Show-Equipment“ rollen Kisten und Koffer herein, proppenvoll mit Scheinwerfern, Lautsprechern und Kabeln.

In nicht mal 36 Stunden steigt hier ein Konzert, auf das sich auch die Techniker freuen. „Das sind hier immer Super-Musiker und die Stimmung ist unglaublich“, sagt Frank Lohmar. „Da toben wir uns mal etwas aus und bauen auch mal was mehr auf“, ergänzt Jan Wester. 40 Meter Traversen, an die 50 Scheinwerfer und Moving-Lights, 400 Meter Kabel und 20 000 Watt Front-Ton sind vorgesehen. „Die fahren wir natürlich nicht ganz aus“, sagt Wester schmunzelnd. Der Overather Karnevalsprinz der vergangenen Session weiß, wie man Stimmung macht. Das beginnt in der Alten Kirche von Heidkamp schon beim effektvollen Ausleuchten der Saalwände.

Einen Traum erfüllt

Thomas Mersch nimmt die Schonbezüge von den gerade angelieferten Barhockern. Der Refrather hat die „Unger-Uns“-Konzerte vor drei Jahren ins Leben gerufen und sich damit einen Traum erfüllt. „So klein, dass man aus der letzten Reihe noch die Instrumente stimmen kann . . .“, hat er mal selbst gesagt. Diesmal gibt es nicht mal Reihen, zumindest keine Stuhlreihen. „tanzbar“ prangt auf den Plakaten, heißt: weniger Stühle, mehr tanzbare Rhythmen.

Wolf Simon, der musikalische Leiter, hat für den nächsten Abend wieder eine spannende Mischung von Musikern zusammengebracht von: BAP-Gitarrist Helmut Krumminga über Rockröhre Yvonne Rüller bis zu Nico Gomez, der den Heidkamper Saal schon zusammen mit Klaus Lage gerockt hat. Der Rest ist Session und der Spaß, gemeinsam etwas auszuprobieren, und das Publikum ist hautnah dabei.

24 Stunden vor Konzertbeginn ist nur einer im Saal: Mario Kesteleyn richtet das Licht ein. „Jetzt habe ich Ruhe“, sagt er. Erst spät am Abend zieht er die alte Kirchentür hinter sich zu. Am nächsten Morgen werden die letzten Wandvertäfelungen mit schwarzem Stoff kaschiert, der Saal ist kaum noch wiederzuerkennen: Metallträger ragen in den Bühnenhimmel, Kerzenleuchter rahmen die Szenerie, selbst an den Waschbecken der Toiletten verteilt Thomas Mersch Kerzen. Anja Keller hängt die neue T-Shirt-Kollektion am „Unger-Uns“-Büdchen auf. „Hier steppt der Wolf“, steht darauf – mal schauen, wie Wolf Simon darauf reagieren wird. . . Keller und ihre Kollegin Cordula Hellmann haben als „Anziehbar & Wandelbar“-Team noch weitere Entwürfe parat: Zwischen „Unger-Uns“-Schlüsselanhängern und Schals gibt es auch „Die mit dem Wolf tanzt“ im Kurz-Ärmel-Look oder die „Dancing Queen“.

Didi Schopp und Dominik Kremer rollen vor dem Saal schon mal den roten Teppich aus. „Alles für unsere Gäste“, sagt Schopp lächelnd. Zusammen mit Mersch führt er in Köln die Agentur „sem4u“. Die Konzerte in Heidkamp sind ihre private Leidenschaft.

Die Musiker spielen „Feeling Good“ an, Soundcheck, Jan Wester regelt das Mischpult ein. Yvonne Rüller sitzt barfuß auf einem Barhocker und hört zu. In der Pause packt Keyboarder Christian Frentzen Brötchen aus, die er eben im Supermarkt geholt hat . Thomas Mersch schleppt Getränke in den ersten Stock. Die frühere Kirchenempore wird heute zur Musikergarderobe. Eine eigene Toilette gibt es nicht, die Musiker gehen aufs Gäste-WC am Saal, Star-Allüren gibt es nicht, man ist ja „Unger-Uns“. Nichts, was hier nicht zusammenpasst: Michael Jaegers vom Partyservice Schmitz baut den Reibekuchenbräter neben dem Roten Teppich auf.

„Ich glaube, ich brauch jetzt mal fünf Minuten, um zu überlegen, was ich nachher auf der Bühne sagen will“, überlegt Mersch, doch erst muss noch eine Türklinke gerichtet werden. Mitarbeiterin Alexandra Doering weist die 22 Helfer für die Theken im Saal ein. Garderobier Stefan Coninx wird an dem lauen Sommerabend wohl wenig zu tun haben.

Liedtexte zum Mitsingen

Petra Suchard wartet noch auf die handgeschriebene Set-List aus der Musikergarderobe. Vom Logo bis zum Getränkechip hat die Grafik-Designerin „Unger-uns“ entworfen. Den Ablaufplan benötigt sie für die Songtexte, die sie per Video-Beamer auf der Leinwand über der Bühne einblendet, damit die Konzertbesucher mitsingen können. Die ersten Gäste stehen in der Tür. Thomas Mersch atmet durch, alles steht. „Verdammt schön, dass ihr hier seid“, begrüßt er die Gäste von der Bühne.

Mehr als 200 sind im Saal, das ist gut, die Hälfte der Karten sind erst in der letzten Woche verkauft worden. Immer noch finden nur wenige Einheimische den Weg zu den außergewöhnlichen Konzerten. Iris ist an diesem Abend zum ersten Mal da und sofort angetan: „Ich singe selbst in einer Band, aber diese Stimmen…“ Nico Gomez lebt den Soul in jedem Ton von „Feeling Good“, Yvonne Rüller rockt „Who Knew“ und Martin Schmidt „Walking in Memphis“ – im Saal bleibt kaum ein Fuß neben dem anderen. Helmut Krumminga greift beim Stones-Klassiker „Stop Breaking Down“ zum Mikro und spielt sich bei Soli insbesondere mit Christian Frentzen ein übers andere Mal musikalisch die Bälle zu. Vom Barkeeper bis zur Grafik-Designerin neben dem Mischpult feiern auch die Organisatoren mit. Die Stimmung ist ausgelassen, das Publikum hin und weg. „Ganz unger uns eben“, strahlt Thomas Mersch.

– Quelle: https://www.rundschau-online.de/1040760 ©2018

Verlinkungen:

Bergische Landeszeitung

Kölner Stadtanzeiger